Umbau | Barrierefrei

Barrierefrei Umbauen!

Heute schon an Morgen denken? Im Bereich einer Badsanierung ist dies mit einem klaren "Ja" zu beantworten. Ein Bad wird durchschnittlich alle 20-30 Jahre umgebaut. In diesen Zeitraum kann es passieren, dass die persönliche Mobilität nachlässt. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn bereits beim Umbau auf gewisse Details geachtet wurde. Ansonsten droht eine vorgezogene Sanierung, um das Bad barrierefrei einzurichten.

Barrierefreies Bad mit WSP Dusche
Barrierefrei Umbauen

Vorteile eines barrierefreien Bades auch im jungen Alter

Generell hat ein barrierefreies Bad bereits in jungen Jahren Vorteile, auch wenn es sich im ersten Moment nach Alter und Gebrechlichkeit anhört. Denn barrierefrei bedeutet automatisch auch bequem. Einen ebenen Einstieg in die Dusche anstatt sich jedes Mal die Füsse am Duschwannenrand anzuschlagen; nur als kleines Beispiel. Hat man dann erstmal sein Bein gebrochen, ist man froh, bereits in frühen Jahren ein barrierefreies Bad gebaut zu haben. Beim barrierefreien Bad muss es nicht zwingend darum gehen sich Haltegriffe, Hochziehilfen usw. zu installieren. In erster Linie geht es darum mit grosszügigen Flächen und möglichst ohne Höhenunterschiede zu arbeiten.

Barrierefrei Umbauen

Was gehört zu einem barrierefreien Bad?

Ein barrierefreies Bad muss nicht zwingend kühl und steril sein. Auch sind nicht alle Elemente eines altersgerechten Bades zwingend im ersten Schritt zu installieren. Es lohnt sich aber, die nachträglich nicht mehr einfach anzupassenden Elemente bereits einzubauen oder zumindest vorzubereiten.

Raumflächen / Türgrössen

Die Raumflächen, dürften das grösste Problem darstellen. Will man vorausschauend für ein rollstuhlgängiges Bad sorgen, müssten Türen eine Breite von 90cm aufweisen. Vor Waschtisch, WC und Duschwanne wird ein Freiraum von 150cm benötigt, um die Beweglichkeit im Bad zu gewährleisten.

In der Dusche sollte ein Platz im Radius von 150cm vorhanden sein. Ist dabei eine sinnvolle Glastür oder Duschvorhang eingesetzt, lässt sich dieser Platz auch als Bewegungsfläche nutzen.

bodenebene Duschfläche, rutschsicher

Eine bodenebene Duschfläche ist in jedem Fall eine sinnvolle Sache. Sie haben keine Eintrittshürden in den Duschbereich. Weiter ist eine bodenebene Duschfläche auch leichter zu reinigen.

Die Dusche sollte ausserdem rutschsicher sein. Hierbei lohnt es sich auf zertifizierte Duschflächen zurückzugreifen.

Sitzbank in der Dusche

Anstelle eines Klappsitzes kann beispielsweise auch direkt eine Sitzbank in die Dusche eingebaut werden. Während diese heute noch der Auflage für Duschmittel dient, wird diese in 20 Jahren zum Sitzen benutzt.

rutschfester Bodenbelag

Der Bodenbelag sollte ebenfalls rutschfest sein. Bei Fliesen ist eine Rauigkeit von r10 die Untergrenze.

Armaturen

Bei Armaturen lohnt es sich Thermostatarmaturen einzusetzen. Thermostatarmaturen haben einen Verbrühschutz und sichern nicht nur im Alter ab, dass sich niemand versehentlich verbrennt.

Dusch-WC

Ein Dusch-WC ist nicht nur im barrierefreien Raum eine tolle Sache. Wollen Sie jedoch vorerst noch kein Dusch-WC einsetzen, lohnt es sich zumindest die entsprechenden Unterputzelemente vorzubereiten (Wasserzufuhr, Stromzufuh)

Griffe, Klappsitze, etc.

Bereits vorausschauend Halte- und Stützgriffe zu montieren, obwohl diese noch nicht benötigt werden, macht nicht viel Sinn. Allerdings ist es sinnvoll, wenn Sie bereits beim Umbau dafür sorgen, dass die Wände später die Belastung von Klappsitzen und Griffen halten können.

Licht

Sinnvollerweise wird das Bad zusätzlich zu einer guten Spiegelschrankbeleuchtung beispielsweise mit LED-Spots an der Decke versehen. Schlecht ausgeleuchtete Bereich können bei Menschen mit verringerter Sehleistung zu Unsicherheiten und Unfällen führen.

Barrierefrei Umbauen

Wird ein altersgerechter Umbau finanziert?

Es gibt diverse Fördermöglichkeiten rund um den barrierefreien Badumbau.

Schweiz
In der Schweiz bietet in erster Linie die Invalidenversicherung (IV) bundesweit Finanzierungsmöglichkeiten für den Badumbau. Hierbei werden Zuschüsse für Berechtigte vergeben. Auf kantonaler Ebene wird dies individuell geregelt. Die Pro Infirmis betreibt in allen Kantonen Beratungsstellen, die gerne weiterhelfen können.

Deutschland
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellt Investitionszuschüsse zur Verfügung. Hierbei spielt das Alter und die persönliche Bewegungsfreiheit keine Rolle. Es geht um die generelle Beseitigung von Barrieren. Hierbei muss nicht zwingend das komplette Bad umgebaut werden, sondern bereits der Einbau einer bodenebenen Duschfläche ist förderungsberechtigt.

Weiter bietet die Pflegekasse für den Badumbau bis zu 4'000 EUR pro pflegebedürftiger Person im Haushalt. Dieser Zuschuss muss beantragt werden und die Auszahlung ist abhängig vom Pflegegrad.